Mitgliedschaft - Beitritt  

Warum Mitglied in einem Verband? 

Der Berufsstand des Heilpraktikers

Der Beruf des Heilpraktikers ist ein staatlich anerkannter, demokratisch legitimierter, selbständiger und freier Heilberuf auf der Rechtsgrundlage des Heilpraktikergesetzes. Die freie Berufsausübung wird durch Artikel 12 des Grundgesetzes verfassungsrechtlich geschützt. Der Beruf ist aus der Tradition großer Heilkundiger erwachsen. Der Heilpraktiker stellt die Behandlung des Menschen unter einen ganzheitlichen Ansatz. Er orientiert sich in seinem Handeln am naturheilkundlichen Modell.

Ohne die Berufsverbände würde es zweifellos schon lange keine Heilpraktiker mehr geben. Als größter internationaler Verband tragen wir die Verantwortung für den Berufsstand. Nach dem Zerfall der Kooperation haben sich vor einigen Jahren die großen internationalen Heilpraktikerverbände zu einer gemeinsamen Vertretung gegenüber der Politik und den Bundesbehörden und Organisationen zusammengefunden. 

Die wiederholten Bestrebungen die Heilpraktiker abzuschaffen, konnten z.T. nur mit erheblichem Einsatz abgewehrt werden. Immer wieder wurde auch der Versuch unternommen das Tätigkeitsgebiet der Heilpraktiker einzuschränken. Dies konnte durch das Engagement zahlloser Kolleginnen und Kollegen, vor allem aus dem Fachverbänd Europas, vermieden werden. 

Durch unsere umfassende Arbeit konnte auch wiederholt die Beihilfe für Heilpraktikerleistungen, die Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes in Anspruch nehmen können, erhalten werden. Sie sollte als Sparmaßnahme gestrichen werden. Ein ständiges Ringen erfordert auch die Erstattung von Leistungen durch die privaten Krankenkassen. Bei allen aktuellen Problemen darf jedoch nicht vergessen werden, dass heute zahlreiche Versicherungen viele Heilpraktikerleistungen erstatten.

Wofür stehen wir ?  

Aus dem therapeutischen Handeln nach der alten, bewährten Tradition der Erfahrung, verbunden mit den naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen der Gegenwart richtet sich heute der Blick des Heilpraktikers nach vorn in seine Zukunft. 

Wir Heilpraktiker vom „Naturopathen ohne Grenzen“ können da auf eine lange Geschichte dieser produktiven Spannung zurückblicken, einer Spannung zwischen geisteswissenschaftlichem Erleben und Suchen von Ordnungskräften der Natur und des Menschen auf der einen Seite, sowie der medizinischen Naturwissenschaft vom Begreifen der Materie auf der anderen Seite. Wir verstehen uns nicht als selbstgefällige Traditionalisten, noch als materialistische Fortschrittsgläubige. Unser Ideal sieht den Menschen mit der Natur als Teil von ihr verbunden, dadurch entsteht die Gewissheit mit der Natur auch kommunizieren zu können, sie nicht zwingen oder beherrschen zu müssen. 

Wir Mitglieder im NOG sind uns einig, dieser bestehende, den Medizinbetrieb ungeheuer bereichernde Beruf des Heilpraktikers muss in der gegenwärtigen Form auch in der Zukunft Bestand haben, das ist unser wichtigstes grundsätzliches Anliegen.

Ideelle Tradition

Wollte man einen Zeitpunkt, eine Geburtsstunde für die Notwendigkeit einer naturheilkundlichen, ganzheitlichen Medizin festlegen, so würde man sicher das Jahr 1858 nennen. In diesem Jahr verkündete Rudolf Virchow seine Zellularpathologie, in der der Mensch zu einem eindimensionalen Wesen erklärt, seine seelisch-geistigen Regungen als Prozesse der Materie, der Chemie bezeichnet wurden. Virchow sieht die Zelle als das wirkliche, letzte entscheidende Formelement aller lebendigen Erscheinungen. Von dieser atomistischen Betrachtung kleinster, einzelner, materieller Teile wird dann auf das lebendige Ganze geschlossen. Wenige Jahre zuvor hatten die Physiologen Bois-Reymond und von Brücke postuliert, dass im menschlichen Organismus keine anderen Kräfte wirksam sind, als die der genauen physikalisch-chemischen. Mit dieser und Virchows Aussage kam eine lange Entwicklung über Gallilei, Descartes, Bacon, La Mettrie mit seinem Modell des L‘homme machine und anderen ans Ziel: Das Primat des Materiellen.

Es geht davon aus, das alle Lebensvorgänge – biologische, psychische und geistige – ausschliesslich Funktionen der Materie sind. Damit wurden die seit der griechischen Antike (Platon, Aristoteles, Hippokrates) geltenden Grundsätze der wirkenden Existenz von gestaltbildenden und erhaltenden Kräften endgültig aus der wissenschaftlichen Lehre gestrichen. Doch ebenso wie heute war die offizielle Lehrmeinung nicht die einzige Möglichkeit einer Weltsicht. Die Gewissheit einer Schöpferkraft, Idee, Lebenskraft, Ganzheit oder Gottheit usw., die mehr ist als die Summierung vieler einzelner kleiner Teile, ist aus der Kulturgeschichte der Menschheit zu keiner Zeit wegzudenken, auch heute nicht, trotz der ungeheuren Erfolge der materialistisch-technischen Weltanschauung. Die gewaltigen Erfolge dieser Überzeugung und der damit verbundenen Forschung sollen in keiner Weise in Frage gestellt werden, ihren Anspruch als der allein gültigen Methode besonders im Bereich des Lebendigen muss aber entschieden widersprochen werden. So gründet sich heute das Selbstverständnis der Heilpraktiker auf das Zusammenfügen der traditionellen ganzheitlichen Schau von geistigen Formbildungen (Aristoteles: Causa formalis) einer übergreifenden Naturordnung mit den Erkenntnissen der Materie zu einer neuen, dritten Qualität, den naturheilkundlichen Heilpraktikermethoden. „Medicus curat, natura sanat“ ist die ideelle Überzeugung der Heilpraktiker, ihre Existenz von der allgemeinen Medizingeschichte nicht zu trennen. Naturheilkundige wie z. B. Prießnitz, Schroth, Kneipp, Felke und viele andere mehr haben ihre Denkmodelle, ihr segensreiches Tun nur anwenden können durch die Gewährleistung von Wissenschaftsfreiheit und Methodenpluralismus in der Medizin. Die demokratische Legitimation, die staatliche Anerkennung des selbstständigen Heilberufes „Heilpraktiker“ ist deshalb u. a. ein Garant, ein Barometer für diese Freiheit und den Pluralismus. So ist es möglich, unabhängig von den Paradigmen, dem Realitätsverständnis der naturwissenschaftlichen Universitätsmedizin als Behandler therapeutisch tätig zu sein und sich auch als Heilpraktiker im Forum der öffentlichen Wissenschaftsdebatte, dem seit dem Mittelalter geführten Universalienstreit zu begreifen. Deshalb tritt der Fachverband Deutscher Heilpraktiker entschieden für den weiterhin freien, nicht universitären Zugang zur Heilkunde unter bestimmten Bedingungen ein.

Da vom Gesetzgeber keine Ausbildungs- und Prüfungsordnung erstellt wurde, hat der Fachverband D H aus der Erfahrung als älteste Berufsvertretung, in Eigenverantwortung, Ausbildungsschulen geschaffen, die den höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen. Die Vielfalt der Diagnose- und Therapiemethoden ist Voraussetzung und Programm für die unterschiedlichsten Begabungen und Fähigkeiten der Behandler und noch mehr für die individuellen Krankheitserscheinungen der Patienten. Der Heilpraktiker ist heute und war in der Vergangenheit Bewahrer wertvoller Behandlungsweisen. Er wird auch in Zukunft als Fachmann für die Denkmodelle, Prinzipien und Methoden der Naturheilkunde stehen. Er wird, ohne dieses solide Fundament zu verlassen, sich auch künftig der nicht wissenschaftlichen, im irrationalen, emotionalen, spirituellen und im kommunikativen Bereich von Gesundheit und Krankheit liegenden Themen der Menschen annehmen. Er wird nicht nur bemüht sein, ausschliesslich einer analysierenden, objektiven und objektivierenden Ratio zu folgen, sondern einer emotionalen Intelligenz (Goleman 1996), einem aktiven Bemühen um höhere Erkenntnis und Erfahrung.

Verbandsstrukturen

Wer in unserem Verband Mitglied wird, ist automatisch Mitglied seines Landesverbandes (Deutschland, Ungarn, Russland) und des Internatinalesverbandes. Gemeinsam arbeiten wir dafür, dass unsere Mitglieder in ihren vitalen beruflichen Interessen optimal vertreten werden.

Wenn Sie eine Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung erhalten haben und beabsichtigen, eine Praxis zu eröffnen oder wenn Sie bereits eine Praxis führen, freuen wir uns sehr, wenn Sie bei uns eine Mitgliedschaft beantragen. Mit Ihrem schriftlichen Einverständnis werden die durchgeführten Therapien in unserer Verbandsdatenbank gespeichert, damit wir auf Anfrage von Patienten aus ganz Hessen unsere Kolleginnen und Kollegen in den gesuchten Regionen oder zu gesuchten Therapieformen empfehlen können.